Die C-Klasse ist neu. Richtig neu. Kein verschämtes Facelift, keine Modellpflege, bei der über den Prozentsatz an Neuteilen diskutiert werden muss. Hier ist alles anders als beim Vorgänger und nicht nur anders, sondern auch besser.
Auch in der C-Klasse thront jetzt ein „freistehender“ Bildschirm vor dem eigentlichen Armaturenbrett. Dieses von A- und B-Klasse übernommene Detail spaltet zwar die Gemüter, es passt aber zur modernen Ausrichtung des Interieurs. Ebenso zeitgemäß ist die Bedienung: Der gewohnte Drehregler zur Navigation durch die zahlreichen Bildschirmmenüs wird hier von einem Touchpad in der Handauflage ergänzt. So kann man wahlweise wie gewohnt agieren, oder aber mit einem bzw. zwei Fingern auf dem Pad die gewünschte Funktion anwählen, darüber hinaus ermöglicht dieses auch das Zeichnen einzelner Buchstaben, wenn man beispielsweise eine Adresse eingeben möchte. Die dritte Bedienmöglichkeit ist die bekannte Spracheingabe, einzig auf einen Touchscreen muss man bei Mercedes verzichten. Im Gegenzug bleibt die Anzahl an „Hardkeys“ sehr überschaubar, der Wechsel zwischen den wesentlichen Bedienebenen ist auf diese Art aber immer noch möglich. Alles mit Tasten zu realisieren, wäre angesichts der Flut an Optionen ohnehin schwierig, vollausgestattet hat man ja die Wahl aus zahllosen Medien, dazu kommen die diversen Netzdienste und natürlich viele Konfigurationsmöglichkeiten für das Fahrzeug selbst.
Agil und doch entspannt
Fahren wir los: Unsere Reise beginnt mit dem C400, einem turbogeladenen Sechszylinder mit drei Litern Hubraum. Dass die Zahlen auf dem Kofferraumdeckel nichts mehr mit dem Hubraum zu tun haben, daran hat man sich ja bereits gewöhnt. Immerhin 333 PS mobilisiert der C 400 und verteilt sie auf alle vier Räder. Das führt zu respektablem Vortrieb und ausgesprochen viel Fahrfreude. An letzterer hat natürlich auch das fantastische Fahrwerk seinen Anteil, die im Testfahrzeug verbaute Luftfederung vermittelt nämlich einen exzellenten Fahrbahnkontakt, bügelt aber trotzdem viele der Widrigkeiten weg, die sich heutzutage nun mal auf dem Asphalt finden. Kurven? Liebt er, mit beeindruckender Präzision kann man sich der Jagd nach der Ideallinie widmen und den C quasi millimetergenau über die Strecke pilotieren. Für noch mehr Präzision und eine Dosis mehr Härte wechselt man auf Sport oder Sport+, der Regler dafür liegt griffgünstig direkt neben der Handauflage. Die in diesem Modell serienmäßige Siebengang- Automatik wechselt die Gänge perfekt, wenn gewünscht, kann man manuell eingreifen, was aber nicht unbedingt ein besseres Resultat garantiert. Neuer Tag, neuer Motor – unter der Haube selbstzündelt ein C 220 Bluetec Diesel. Hier stimmen die Zahlen, der Diesel hat in der Tat 2,2 Liter und daraus resultierende 170 Pferdchen. Nicht schlecht, aber bei weitem nicht so agil wie der Benziner vom Vortag. Im Gegenzug pendelt sich aber auch der Verbrauch trotz weitestgehend experimenteller Fahrweise bei einem sehr erträglichen Wert ein. Die vier Liter, die Mercedes angibt, erreichen wir nicht aber eine 5 vor dem Komma ist problemlos realisierbar.
Mittelfristig wird es die C-Klasse mit fünf Benzinern und sechs Dieseln geben, darunter auch die Hybridvariante C 300 BlueTEC Hybrid, die gerade mal 3,6 Liter brauchen soll, aber 204 Dieselpferdchen sowie 27 zusätzliche, elektrische Pferdestärken bietet. Weiterhin ist dann irgendwann auch mit den AMG-Varianten zu rechnen, über die man sich offiziell zwar noch ausschweigt, doch die Spatzen rund um Stuttgart pfeifen schon im V8-Takt. Allerdings soll der neue, auch wenn er ebenfalls C 63 heißen soll, mit vier Litern Hubraum auskommen. Bleibt noch die Wahl der Optik, denn wie schon bei der E-Klasse kann man auch beim C wahlweise einen klassischen Kühlergrill mit aufgesetztem Stern bekommen, serienmäßig sowie in der Avantgarde-Ausstattung gibt es hingegen den Sportgrill mit dem großen, integrierten Stern.
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