Gute Gene – Mercedes GLC

by • 18. Juli 2015 • featured, MobilitätComments (0)3782 •

Der GLC ist der Nachfolger des GLK und lässt diesen verdammt alt aussehen

Der GLC ist der Nachfolger des GLK und lässt diesen verdammt alt aussehen

Der Papa der G, die Mama die C-Klasse? Das klingt nach einer spannenden Mixtur, denn aus GLK wird GLC. Mit der neuen Nomenklatur kommt auch gleich ein ganz neues Auto. Elegant, luxuriös und erstaunlich geländegängig. Auch ohne Ecken und Kanten hat der GLC das Zeug zum Publikumsliebling.

Der Alte, der GLK war bei seiner Markteinführung ein kantiger Charakter, an den sich der eine oder andere erst einmal gewöhnen musste. Der Neue ist zeitgeistiger, sanfter, ohne jedoch einen eigenen Stil vermissen zu lassen, ganz im Gegenteil. Die Form ist kein pures Diktat des Mainstreams, sondern ein bisschen der immer strenger werdenden Gesetzgebung geschuldet. Flottenverbräuche zwingen nicht nur Motorenentwickler zu kleineren Aggregaten, die führen auch mitunter die Hand der Designer, denn Faktoren wie Windschlüpfrigkeit und Stirnfläche sind nun mal unverrückbare, physikalische Größen auf dem Weg zu maximaler Effizienz. Der GLK war da schon nicht schlecht, der GLC ist mit seinem cW-Wert von 0,31 schlichtweg Klassenbester.

Sexy Back: Der GLC macht auch von hinten eine gute Figur

Sexy Back: Der GLC macht auch von hinten eine gute Figur

Also ein Stück Seife aus Designerhand? Mitnichten. Der GLC hat eine markante Front, eine extrem schlüssige Linie und wundervolle Proportionen, hier passt einfach alles harmonisch zusammen – Gratulation. Und auch wenn Design immer ein wenig im Auge des Betrachters liegt, kann man dem jüngsten Wurf aus Stuttgart attestieren, dass er eben nicht nur den Zeitgeist trifft, sondern eine Optik hat, die man sich lange, lange wird anschauen können. Das gilt auch innen, nicht zuletzt deshalb, weil das Interieur im Großen und Ganzen der C-Klasse entspricht, die dafür nicht umsonst jede Menge Lob und Preise eingeheimst hat. Tolle Materialien wie offenporiges Holz, bis ins letzte Detail durchdachte Elemente wie beispielswiese die Lüftungsdüsen und eine zu dieser Perfektion passende Bildschirmdarstellung der vielfältigen Menüs. Egal ob auf dem großen Zentraldisplay oder dem Bildschirm zwischen den Armaturen, überall merkt man, mit wie viel Liebe zum Detail die Animationen und Grafiken gestaltet wurden. Die Navigation durch die Bedienebenen macht einfach Freude, schön, da es ausgesprochen viel zu entdecken gibt.

Am Cockpit der C-Klasse gab es nicht viel zu verbessern, auch nicht fürs Gelände

Am Cockpit der C-Klasse gab es nicht viel zu verbessern, auch nicht fürs Gelände

Leise auf der Straße, leistungsfähig im Gelände

Leise ist er, der GLC. Selbst jenseits der Autobahnrichtgeschwindigkeit kann man sich noch entspannt unterhalten oder eben Musik genießen, was mit der optionalen Burmester-Anlage ein purer Genuss ist. Dass es so still ist, liegt an mehreren Faktoren. Da ist zunächst das schon aus der C-Klasse bekannte, fabelhafte Fahrwerk, das hier in Verbindung mit der optionalen Luftfederung Air Body Control lästigen Lärm von der Straße aus dem Innenraum fernhält. Dazu kommen eine ebenfalls geräuscharme Bereifung und die optionale Schallschutzverglasung. Das macht Spaß, auch und gerade auf langen Strecken. Die Motoren scheinen ebenfalls bestens gekapselt, sodass der GLC sich auch für lange Ausritte eignet.

off the road again: Ab ins Gelände

off the road again: Ab ins Gelände

 

In der Summe seiner Eigenschaften setzt der GLC in der Klasse der kompakten SUVs den Benchmark 

Doch das komfortable Fahrwerk hat natürlich auch andere Vorteile, erlaubt es doch die Höhenverstellung des Fahrwerks für Fahrten ins Gelände. Um 5 Zentimeter lässt sich die Karosse zunächst einmal anheben, wenn der Untergrund rauer wird, doch das ist beileibe nicht alles. Mit dem Offroad-Paket bekommt der Fahrer ein extrem leistungsfähiges Tool für unwegsame Untergründe aller Art. Der GLC meistert dann Verschränkungen, dass es eine wahre Freude ist, in den Löchern auf dem Testparcours hätte man großformatige Reisekoffer verstauen können, der kleine Daimler fürs Grobe stolziert unter Einsatz von Elektronik und eben des Fahrwerks souverän über solche Hindernisse hinweg. Gleich 5 Geländeprogramm für unterschiedliche Situationen stehen parat. Das reicht vom Glätteprogramm über spezielle Einstellungen für extreme Steigungen bis hin zu einem speziellen Modus zum Freischaukeln, falls man sich festgefahren hat. Ein Programm für den Anhängerbetrieb gibt es ebenfalls, da kommt es wie gerufen, dass die extra zu bestellende Hängerkupplung auf Tastendruck an der Heckklappe motorisch unter dem Fahrzeugboden herausfährt. Den Hängerbetrieb haben wir nicht ausprobiert, aber was der GLC an Steigungen meistert, ist schlichtweg atemberaubend. Das Gleiche gilt für Fahrten durch richtig grobschlächtiges Gelände. Beeindruckend. Punkt.

Beeindruckend verschränkt: Das exzellente Fahrwerk ist selbst gröbsten Untergründen gewachsen

Beeindruckend verschränkt: Das exzellente Fahrwerk ist selbst gröbsten Untergründen gewachsen

Nachdem aber nur ein geringer Prozentsatz der GLCs je viel derberen Untergrund als einen Waldweg sehen wird, kann man sich auf die anderen Fähigkeiten fokussieren. Auf Asphalt, auch auf ungepflegtem, zeigt der Mercedes, was in ihm steckt. Normalerweise rollt man im „Comfort“-Modus dahin, dann macht das Fahrwerk lästige „Speedbumps“ zwar nicht vergessen, besänftigt sie aber so weit, dass man drinnen nicht seinen Latte Macchiato verschüttet. Naht das Ortsende und locken kurvige Straßen, dann wechselt man auf „Sport“ oder „Sport+“. Dann schaltet die State-of-the-Art 9-Gang-Automatik einen bis zwei Momente früher runter bzw. belässt es bei den niedrigeren Gängen und man kommt erstens schnell voran und zweitens genau so schnell um die Kurve. Bislang beschränkt sich die Auswahl an Motoren noch auf eher „normale“ Triebwerke: Zwei Diesel mit 170 und 204 PS sowie ein Benziner mit 211 PS. Doch auch hier macht der dynamische GLC in den Sportmodi schon jede Menge Spaß. Zum Jahresende kommt dann die Plug-In Hybrid Variante namens 350 e. Auch hier arbeitet der 2,0 Liter Benziner aus dem 250, allerdings mit Unterstützung eines Elektroantriebes. Das ergibt eine Systemleistung 320 PS und satten 560 Newtonmetern. Was das für die gut zwei Tonnen Gewicht des GLC bedeutet, kann man sich vorstellen. Entweder man nutzt die geballte Kraft, um in 5,9 Sekunden auf 100 Sachen zu spurten oder man säuselt rein elektrisch bis zu 34 Kilometer weit. Zwischen beiden Extremen liegt die sinnvolle Nutzung des Hybridantriebs, auch wenn der angegebene Normverbrauch von nur 2,6 Litern auf 100 Kilometer nur eine Angabe für die Papiere ist. Im Alltag wird sich der Hybrid dank der vorausschauenden Fahrweise des Autos, das die Routenplanung der Navigation sowie den vorausfahrenden Verkehr ins Energiemanagement mit einbezieht, sicherlich dennoch als überaus ökonomische Variante erweisen, eben mit dem schönen Nebeneffekt mehr als ausreichender Kraftreserven.

Kopf hoch: Das Head-Up Display bietet alle wichtigen Informationen

Kopf hoch: Das Head-Up Display bietet alle wichtigen Informationen

Als Verwandter der C-Klasse bietet der GLC natürlich auch die komplette Flöte an Assistenzsystemen. Collision Prevention Assist Plus, Distronic Plus mit Stop & Go, Bremsassistent, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenassistent, Aktiver Parkassistent – die Liste ließe sich fortführen und sagt schlicht und ergreifend, dass man hier den Komfort der Oberklasse im hochbeinigen Kompaktformat genießen kann. Mercedes’ kompaktes SUV vereint somit alle Qualitäten, die aktuell in Sachen Automobil gefragt sind. Einen trendigen und sinnvollen Formfaktor, eine harmonische Kombination aus Motor und Fahrwerk und ganz, ganz viel smarte Elektronik für Sicherheit und Entertainment. Herz, was begehrst du mehr?

Mercedes GLC

Ab 44.500 Euro

www.mercedes-benz.de

In der Summe seiner Eigenschaften – Design, Qualität, Fahrwerk und Assistenzsysteme – kann man dem GLC mit Fug und Recht bescheinigen, dass er in der Klasse der kompakten SUVs den Benchmark setzt. Die Kombination aus Komfort, Geländegängigkeit und Intelligenz setzt Maßstäbe, wir freuen uns jetzt schon auf eine AMG-Variante, die dann auch die motorische Oberklasse bedient

Wertung

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