Deutsch ganz groß in Mode

by • 8. Juli 2011 • BücherComments (0)2990

German Fashion Design, 320 Seiten, 24 x 30cm, 44 Euro, erschienen im Distanz Verlag

German Fashion Design, 320 Seiten, 24 x 30cm, 44 Euro, erschienen im Distanz Verlag

Ein wirklich bemerkenswertes Buch, das dieser Tage erschien ist der Rückblick auf Deutsche Mode von 1946 bis zur Gegenwart, das im Distanz Verlag erschienen ist. Das aufwändig und liebevoll gestaltete 320 Seiten starke Werk portraitiert die Trends der Nachkriegszeit, die deutschen Designer der 80er und natürlich alle aktuellen Strömungen. Das ganze ist eine visuelle Orgie im Format 24 x 30 und sollte bald das Bücherregal einer jeden Fashionista zieren.

Mitte der 80er Jahre war zum ersten Mal die Rede von den „Deutschen Designern“, auf der Messe in Düsseldorf fanden unter großem Presserummel Modenschauen mit internationalem Flair statt. Die meisten Labels von damals gibt es zwar nicht mehr, Wolfgang Joop macht jetzt Wunderkind, die Igedo heißt CPD, und statt zur Münchner Modewoche fährt man auf die Mercedes-Benz Fashion Week nach Berlin. Doch das Selbstbewusstsein der Szene wuchs, man wollte die Geschichte der Mode made in Germany, die Anfang des Jahrhunderts mit den Ateliers am Hausvogteiplatz begann und mit den Nachkriegsdesignern Heinz Oestergaard und Uli Richter ein glamouröses Zwischenhoch erreichte, mit Verve voranbringen. Das gelang vor allem Jil Sander, die mit ihrem puristischen Stil und ihrer Konzeption der modernen Frau weltweit Erfolge feierte.

Nach dem Fall der Mauer wurde Berlin zum Anziehungspunkt für junge Talente, die in ihren Hinterhofateliers an neuen Ausdrucksformen arbeiteten, Kunst, Musik und Subkultur mit Mode verbanden und ihre Entwürfe in Clubs und Galerien zeigten. Messen wie die Bread & Butter und die Premium ziehen mittlerweile internationales Publikum an, Labels wie LaLa Berlin, Kaviar Gauche und Firma stehen für den Aufbruch in die Zukunft des „German Fashion Design“.

Hugo Boss auf der Fashion Week 2011 in Berlin

Hugo Boss auf der Fashion Week 2011 in Berlin

Wirtschaftlich gesehen ist die deutsche Mode längst eine Erfolgsgeschichte. Die Textil- und Bekleidungsindustrie verzeichnet heute einen Umsatz von 20 Milliarden Euro im Jahr, die Exportquote liegt bei über 40 Prozent, Marken wie Hugo Boss haben Shops in der ganzen Welt. Wie kam es dazu, wann wurde welche Messe lanciert, wie war das mit Willy Bogner und den James-Bond-Filmen, wer ist die Inderin Megha Mittal, die Escada aus der Insolvenz rettete, wie geht es in Berlin weiter? Ein Bildband mit Texten über die Hintergründe der deutschen Mode, ihrer Entwicklung, ihrer Trends, ihrer Chancen.

 

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