Drahtlose Multiroomsysteme können die Art, wie wir Musik zu Hause genießen, völlig verändern – wenn sie denn leicht zu konfigurieren und zu bedienen sind und zudem in der Lage sind, alle modernen Medien von der Musikdatei auf dem heimischen Rechner bis zu Streamingdiensten aus dem Web wiederzugeben. Philips’ neue Fidelio Wireless HiFi Range kann genau das und dazu einiges mehr als der Wettbewerb. Wir haben uns das System genauer angesehen.
Das Zimmer betreten, eine Taste drücken und die gewünschte Musik genießen – das kann entweder eine Szene aus der Vergangenheit sein, als wir nur das Radio einschalten mussten, oder eine aus der Gegenwart, wo genau das mit einem modernen Multiroomsytem passiert. Die dazu notwendige „Simplicity“, also die Einfachheit, hat man sich bei Philips schon vor Jahren auf die Fahnen geschrieben und die Wireless HiFi Range aus der Fidelio-Serie erfüllt diese Prämisse par excellence.
Leicht muss es sein
Doch warum dieser Vergleich mit dem Radioempfänger von früher? Ganz einfach, weil sich seitdem vieles verbessert hat, nicht jedoch die Bedienung, es sei denn man klammert die beliebten Retroradios aus, die gerade aufgrund ihrer einfachen Handhabung solchen Erfolg haben. Alles andere wurde über die Jahre immer schwieriger und komplexer, nicht zuletzt dank der sich wandelnden Medienlandschaft. Datenreduzierte Musik auf dem PC in all ihren Spielarten war ja erst der Anfang. Es folgen unterschiedlichste Formate, Internetradiostationen und schließlich die langsam auch bei uns an Beliebtheit gewinnenden Streamingdienste, die die Verfügbarkeit von Musik erhöht, die Bedienung aber mitunter sehr kompliziert haben. Wer hat schon Lust, seinen Rechner mit der Hifi-Anlage zu verkabeln, beides hochzufahren, um dann per Mausklick endlich die gewünschte Musik zu finden? Die wenigsten und alle anderen sind potenzielle Kunden für ein System wie das von Philips.
Alle Produkte, zurzeit insgesamt fünf, unterstützen zunächst einmal die Wiedergabe von Musik von mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets. Dazu benötigt man die App AirStudio von Philips, die es gratis in den App Stores von Apple und Google gibt. Darüber hinaus kann man mittels der App dann die gesamte im Netzwerk verfügbare Musik wiedergeben, mit der iTunes-Bibliothek synchronisiert sich das System zudem automatisch. Die Flut der Internetradiostationen wird mittels TuneIn beherrschbar und zu guter Letzt kann das Fidelio System auch mit den beiden populären Streamingdiensten Napster (Rhapsody) und Spotify umgehen. Mit den beiden letzten hat man jeweils die Auswahl aus bsi zu 15 Millionen Musikstücken, die gegen eine monatliche Gebühr auf unterschiedlichste Geräte und darunter auch das Fidelio gestreamt werden können. An dieser Stelle soll nicht vergessen werden, dass Philips’ Lösung auch mit unkomprimierten Dateien klarkommt und somit allerfeinsten Sound liefern kann. Um all diese Dienste zu nutzen, muss zu Hause natürlich ein WLAN vorhanden sein, die Installation erfolgt dann über die Apps auf den portablen Geräten.
Bedient wird Das Fidelio System ebenfalls mit diesen, alternativ haben sich die Entwickler in Eindhoven aber noch ein besonderes Highlicht einfallen lassen, denn jeder der Player, egal ob mit integrierten Lautsprechern oder ohne, verfügt über fünf Stationstasten, mit denen fünf favorisierte Internetradiosender mit einem Tastendruck abrufbar sind, ohne dass man dazu Smartphone oder Tablet überhaupt in die Hand nehmen muss.
Die Fidelio Wireless HiFi Range bietet neben den genannten Faktoren vor allem auch bereits jetzt zum Marktstart eine beeindruckende Produktauswahl, um den unterschiedlichsten Anwendungsfällen gerecht zu werden. Drei unterschiedlich dimensionierte Lautsprechersysteme bieten die unkomplizierte Beschallung für kleine und große Räume, zwei elegante Receiver versorgen entweder bereits vorhandene HiFi-Anlage oder ersetzen diese im Zusammenspiel mit beliebigen Lautsprechern.
A1
Beginnen wir mit dem A1, den Philips als Wireless HiFi-Link bezeichnet. Der kompakte Empfänger (14 x 4 x 14cm) im kubistischen Outfit ist für die Kombination mit vorhandenen HiFi-Anlagen gedacht, kann aber auch mit Aktivlautsprechern eingesetzt werden. Das bedeutet, er verfügt nicht über integrierte Verstärker, kann aber an ein ausgewachsenes HiFi-System angedockt werden. Eine lokale Quelle findet ebenfalls Anschluss und bedient wird der A1 via App oder eben mit den erwähnten fünf Stationstasten, einem Eingangswahltaster sowie einem ordentlichen Lautstärkeregler.
150 Euro
A2
Der große Bruder AW 2000 bietet im Prinzip die identische Ausstattung des AW 1000 und ist darüber hinaus mit zwei leistungsfähigen Endstufen bestückt. Die Class-D Digitalverstärker produzieren 50 Watt je Kanal und sind aufgrund ihrer Technik zudem ausgesprochen effizient. Hier lassen sich außerdem Bässe und Höhen regeln und ein Kopfhörer anschließen, was den 2000er wirklich zur Alternative zum klassischen Stereosystem macht. Ein Subwooferausgang deutet auf eine zukünftige Unterstützung im Bassbereich hin. Mit 30 x 11 x 28 Zentimetern kann der AW 2000 als ausgewachsen gelten und macht auf dem Lowboard schon eine ziemlich gute Figur.
300 Euro
A3 und A5
Wenn es eine unkomplizierte, integrierte Lösung mit Lautsprechern sein soll, dann bieten sich die Modelle A3 und A5 an. Beide sind als Solokünstler konzipiert, strahlen aber durch die Lautsprecheranordnung raumfüllenden Klang aus. Der kleinere der beiden misst 30 x 18 x 18 Zentimeter und hat eine Leistung von 2x 14 Watt, das größere Modell misst 33 x 26 x 21 Zentimeter und schickt, wenn gefordert, gleich 2 x 50 Watt auf den Weg. Die genialen Stationstasten haben beide Modelle, das bedeutet reinkommen und auf Knopfdruck startet das Lieblingsprogramm aus dem Internet.Hinter dem Topmodell A9 schließlich verbirgt sich die ausgewachsenste Lautsprecherlösung, die gleich für den „richtigen“ Stereobetrieb konzipiert ist. Das Set aus zwei Wandlern bietet im größeren Gehäuse einen weiteren Basstreiber und wie der 5000er ebenfalls 50 Watt je Kanal.
A3: 250 Euro
A5: 350 Euro
Multi-everything
Die realisierbaren Szenarien sind vielfältig: Der Nachwuchs kann in seinem Zimmer schlicht und einfach Musik vom Smartphone – ohnehin die beliebteste Musikquelle in der Zielgruppe –auf sein dortiges Device streamen, sagen wir einen A5. Im Büro und im Schlafzimmer sorgen kompaktere A3 für die gewünschte Hintergrundmusik, in diesem Fall vielleicht ein Internetradiosender oder Musik von Napster. Im Wohnzimmer kommen die ausgewachsenen Stereolautsprecher A9 zum Einsatz, an die auch der Fernseher angeschlossen ist, damit der abendliche Film endlich auch akustisch den Eindruck hinterlässt, den das Bild bereits macht. In Papas Musikzimmer schließlich lauert entweder ein A2 im Zusammenspiel mit den schon vorhandenen Regallautsprechern oder ein A1 an der HiFi-Anlage und hier kommen für vollen Genuss unkomprimierte Musikdateien aus dem Netzwerk zum Einsatz. Lokal angeschlossene Quellen können im ganzen Haus gehört werden und auf diese Art kann die Partybeschallung auch mal aus dem Jugendzimmer kommen und trotzdem im ganzen Haus gehört werden. Ob jeder seinem eigenen Geschmack frönt oder alle das Gleich hören wollen, mit Philips’ Fidelio-System dürfte das keine Schwierigkeit sein.
Fazit
Philips jüngster Beitrag zum Thema Wireless Multiroom kann sich sehen und hören lassen und steht zweifellos in direkter Konkurrenz zu Sonos, weswegen wir hier auch ein paar Vergleiche ziehen wollen. Die Geräteauswahl ist ähnlich und dürfte nahezu jede Anwendung abdecken, egal, ob schon Lautsprecher oder Anlagen vorhanden sind oder nicht. Sonos bietet kein Stereoset, dafür lassen sich die Drahtloslautsprecher dort softwaremäßig zu einem Stereosystem paaren und neuerdings mit einem Subwoofer in Sachen Basswiedergabe ergänzen. Die verfügbaren Musikquellen und Services sind absolut ausreichend, auch wenn der amerikanische Wettbewerber in dieser Hinsicht aktuell ein bisschen mehr zu bieten hat. Preislich ist das System von Philips ausgesprochen konkurrenzfähig und bietet bei vergleichbarer Leistung dem Platzhirsch Sonos eindeutig Paroli. Den Einstieg bietet – wenn integrierte Lautsprecher gewünscht sind – das A3 für knapp 250 Euro, die App zur Steuerung gibt es gratis dazu. Wer ein vorhandenes HiFi-System einbinden will, ist gar schon mit 150 Euro dabei, dafür wollen die Amerikaner zwei Hunderter mehr. Insofern ist das Philips Fidelio Wireless HiFi System bei mehreren Räumen schnell einige hundert Euro günstiger.
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