Es ist Ende April, wir sind in Struer. Kennen Sie nicht? Nun, Struer ist die Heimat von Bang & Olufsen und wir sind hier, um vorab einen ersten Blick auf B&Os jüngstes Lautsprechersystem zu werfen und natürlich auch akustischen Erstkontakt aufzunehmen. Tief verborgen in einem Trakt des Firmengebäudes sitzt die Entwicklungsabteilung und hier haben wir in einem eher praktischen denn stylischen Hörraum die Gelegenheit, den BeoLab 14 getauften Lautsprechern zu lauschen.
Designstatement
Vor dem Hören ist erst einmal Sehen angesagt, denn der Neuzugang ist optisch völlg anders als alles, was die Dänen bislang gebaut haben. Es handelt sich um ein System aus Subwoofer und Satelliten und schon der Tieftöner begeistert mit seinen eleganten Formen, die so gar nicht an schnöde Technik erinnern. Der absolute Hingucker aber sind die Satelliten, kompakte Scheiben mit etwa 16cm Durchmesser aus – wie könnte es bei B&O anders sein – eloxiertem Aluminium. Hinter den austauschbaren Textilabdeckungen verbirgt sich ein 2,5 Zoll großer Tefmitteltöner sowie die Anschlüsse, das Kabel wird nach unten aus dem Gehäuse geführt, um die zahllosen Montageoption nutzen zu können. Wahlweise auf ausgewachsenen Standfüßen, auf Tischfüßen, an einer Wandhalterung montiert oder von der Decke hängend dürfte die Unterbringung der Satelliten nun wahrlich kein Problem darstellen, wobei sie zum Verstecken viel zu schade sind. Immer ist eine perfekte Kabelführung durch die Halterungen gewährleistet, hier erkennt man die Liebe zum Detail, die die Entwickler in Dänemark allen Produkten angedeihen lassen. Ganz edel mutet de Wandmontage mit verdeckter Kabelführung an, aber auch neben dem TV-Gerät auf dem Lowboard machen die BeoLab 14 eine ausgezeichnete Figur.
Ausgefeilte Technik
Im formschönen Subwoofer verbirgt sich neben dem Tieftonchassis die leistungsfähige Elektronik, denn es handelt sich hier um ein Aktivsystem. Alleine für den Bass stehen 280 Watt zur Verfügung und jeder der bis zu fünf Satelliten hat einen weiteren Digitalverstärker mit jeweils 140 Watt und DSP zur Signaloptimierung. Hier werden der Frequenzgang linearisiert und eine Raumanpassung vorgenommen. Erst durch die ausgelagerte Elektronik konnte der bestechende Formfaktor der Satelliten erreicht werden, die sich minimalistisch in nahezu jedes Interieur einpassen. Eine thermische Überwachung registriert, wenn die Lautsprecher überfordert werden und regelt dann für jeden einzelnen Kanal das Signal entsprechend herunter. Dass sich das im Alltag ereignet, ist allerdings relativ unwahrscheinlich, denn erst bei Pegeln, die Nerven und Nachbarn deutlich strapazieren, kann dieser Effekt überhaupt eintreten. Die Gehäusekonstruktion aus Aluminium ist nämlich thermisch ausgesprochen effizient.
BeoLab 14 gibt es in zwei Varianten: Die erste ist für den Einsatz mit einem B&O TV-Gerät konzipiert und wird mit vier Satelliten geliefert, in diesem Fall kommt der TV-Lautsprecher als Center zum Einsatz und die Elektronik der BeoVisions übernimmt die komplette Aufbereitung der Surroundsignale. Besonders komfortabel ist in diesem Zusammenhang auch die Steuerung des kompletten Systems mit nur einer Fernbedienung. Variante zwei kann mit vorhandener, herkömmlicher Elektronik eingesetzt werden und kommt daher mit fünf der schicken Mittel/Hochtonscheiben. Die Signale werden in diesem Fall vom Lautsprecherausgang eines Verstärkers oder Receivers abgegriffen und entsprechend aufgearbeitet.
Akustischer Feingeist
Nachdem wir in Struer bereits Gelegenheit hatten, die akustischen Qualitäten des Systems zu genießen, sollen diese hier auch Berücksichtigung finden. Glaubt man seinen Ohren, dann spielen hier viel größere, ausgewachsene Lautsprecher. Die handflächengroßen Schallwandler zaubern beeindruckende Dynamik und sind tonal sehr ausgewogen. Egal ob Musik oder Film, nie hat man das Gefühl, dass etwas fehlt. BeoLab 14 ist also weit mehr als nur ein Design-System, es handelt sich um in ausgewachsenes Heimkinosystem, das gerade im Zusammenspiel mit dem passenden B&O-Fernseher seine Stärken voll ausspielen kann.
BeoLab 14
- Aktives Subwoofer/Satelliten-System, 280 Watt + 5x 140 Watt
- Satelliten: 15,8cm Durchmesser, 6cm Tiefe, 0,8 kg
- Subwoofer: Durchmesser 29,3cm, Höhe 51,1m, 10,5 kg
- BeoLab 14 4+1 2.995 Euro
- BeoLab 14 5+1 3.295 Euro
Im Zeichen des Kleeblatts – 90 Jahre Alfa Romeo QV Next Post:
Die Wellness-Oase – Mercedes‘ neue S-Klasse