DS, zwei Buchstaben, die Assoziationen an eines der wohl innovativsten Automobile seiner Zeit wecken. Das ist eine große Verpflichtung, die der Mutterkonzern Citroën mit dem (oder der?) neuen DS 7 Crossback einlösen will. Nehmen wir es vorweg: Wir sind beeindruckt.
Hach, das ist der Laut der Autokennern entfährt, wenn sie an die DS denken. Die? Ja, das Modell, das Citroën im Herbst 1955 auf dem Pariser Autosalon enthüllte, hieß zwar schlicht DS, doch im Französischen sprechen sich die beiden Buchstaben eben wie „Déesse“ zu deutsch Göttin, folglich ein weibliches Auto. Und der Name war Programm: Unter dem futuristischen Äußeren, das immer noch seinesgleichen sucht, steckt hochmoderne Technik. Eine hydropneumatische Federung sorgte für unvergleichlichen Fahrkomfort und bot die Möglichkeit, das Fahrzeug anzuheben bzw. abzusenken. Später, Ende der 60er, kamen noch Feinheiten wie Schwenkscheinwerfer dazu, bis zum Produktionsende Mitte der 70er konnte die französische Limousine als technischer Vorreiter gelten.
Und heute? Nun, die Marke DS gibt es schon seit längerer Zeit wieder. Zunächst noch als exklusives Anhängsel von Citroën, mittlerweile aber mehr und mehr eigenständig. Das ist sicherlich nicht zuletzt dem großen Erfolg in China geschuldet, wo DS schon seit längerer Zeit als eigene Marke mit eigenen Stores auftritt. Nun wird diese Entwicklung in Europa fortgesetzt. Eigene DS Salons statt kleiner Sonderflächen sind das neue, selbstbewusste Auftreten der Marke.
Die Erbin – DS 7 Crossback
Was braucht man für dieses Selbstbewusstsein? Genau, die richtigen Automobile. Und da kommt die DS 7 Crossback ins Spiel, ein Gefährt im so beliebten und boomenden Crossover/SUV-Segment mit stadtkompatiblen Abmessungen und luxuriöser Ausstattung. Klar spielt auch hier der Markenbaukasten von Peugeot und Citroen eine Rolle, unter dem wohlgeformten Blech steckt Basistechnik, die auch im Peugeot 5008 oder im Opel Grandland X zu finden ist, aber das merkt man der DS nicht an, sie ist ein gänzlich anders Auto.
Ein Citroen, erst recht eine DS, zeichnete sich stets durch eine gewisse Extravaganz aus. Das ist beim Mutterkonzern in den vergangenen Jahren zugegebenermaßen ein wenig in Vergessen geraten, doch der DS 7 kann man mit Fug und Recht bescheinigen, dass hier ein ganz eigener Charakter entstanden ist. Das beginnt äußerlich sicherlich bei der gefällig, aber durchaus auch auffällig gestalteten Karosserie. Die DS ist ein Eyecatcher, ein – speziell in Farben wie – ein bunter Punkt in der mausgrauen und silbernen Tristesse deutscher Straßen. Entriegelt man die Französin, dann zaubern die sich drehenden Einzelsegmente der Frontlichter ein markantes Lichtspiel auf Straße und Umgebung, sie inszenieren gewissermaßen den Einstieg.
„Die DS 7 Crossback – ein Gefährt im so beliebten und boomenden Crossover/SUV-Segment mit stadtkompatiblen Abmessungen und luxuriöser Ausstattung“
Drinnen setzt sich die eigene Linie fort. Das Markenlogo mit seinen zu einem D und S verschachtelten Logo, das auch den typischen Citroen-Doppelwinkel aufnimmt, findet sich auch im Interieur, beispielsweise bei den Instrumenten und dem großen Zentraldisplay. Maximale Bedienbarkeit hingegen stand nicht ganz oben im Pflichtenheft, hier ist schon mal der eine oder andere Schalter überraschend platziert oder die gesuchte Funktion ein wenig tiefer in den Menüs verborgen. Egal, Citroen darf das und DS darf das erst recht.
Alles ist vergessen, wenn man den Motor startet und mit der Göttin losgleitet. Man sitzt perfekt und bequem, die rechte Hand ruht auf der Armlehne, die linke lässt das butterweich zirkelnde Lenkrad kreisen. Der Wendekreis ist so kompakt wie es die Innenstadt fordert, auch Parkhäuser, deren Dimensionen ganz klar von den 70er Jahren geprägt sind, durchzirkelt die DS souverän. Auf der Autobahn bügelt das Fahrwerk Unebenheiten wie magisch weg und vermittelt so das Gefühl, zu gleiten, statt zu fahren.
Die DS ist Haute Couture
Eine DS kauft man nicht von der Stange, man schneidert sie gewissermaßen auf die eigenen Bedürfnisse zu. Zunächst gilt es, sich für eine Ausstattungsvariante zu entscheiden. Diese tragen Namen wie Chic, Be Chic, So Chic oder – eher nüchtern – Performance Line. Dann folgt das Interieur. Hier tragen die unterschiedlichen Ausstattungslinien wohlklingende Namen wie Bastille, Rivoli oder Opera. Ob edles Leder oder auch Alcantara, alles ist harmonisch aufeinander abgestimmt und je nach Ausstattung locken Sitze mit dem AGR-Gütesiegel, die – wie wir bestätigen können – auch lange Touren zum Genuss machen. Der Sound kommt, wenn gewünscht, von hervorragend klingenden Focal-Lautsprechern und wer auf Hightech steht, kann sich die Nachtsichtkamera gönnen, die bei einsetzender Dämmerung das Zentraldisplay zum großzügigen Nachtsichtgerät umfunktioniert. Mehr noch, Fußgänger oder Radfahrer werden automatisch detektiert und mit gelben Markierungen versehen, die man nach kurzer Zeit auch aus dem Augenwinkel wahrnimmt. Ein echter Sicherheitsgewinn. Apropos Assistenzsysteme: Davon gibt es reichlich zu konfigurieren, von der komfortablen Parkunterstützung bis zum Spurhalteassistenten.
Stilfrage
Für wen ist die DS nun das richtige Automobil? Ganz klar, für Liebhaber von Luxus, vor allem aber von individuellem Stil. Wenn die Nachbarn ihre Einfahrten mit Mainstream vollgeparkt haben, kann man hier mit der frechen Französin Akzente setzen. Während das früher mit einer gewissen Leidensfähigkeit einher ging, muss man heute auf nichts verzichten, ganz im Gegenteil. Die DS gleitet souverän durch den Alltag, entschleunigt und macht aus jeder Reise eine Aneinanderreihung von Genussmomenten.
Und der Preis dieses Genusses? Nun, der Konfigurator startet aktuell bei 31.490 Euro für die Ausstattungsvariante Chic. Damit kann man leben, möchte man aber nicht. Mit einem geschmeidigen Motor, beispielsweise dem 180 PS starken Euro6-Diesel und schickem Interieur landet man bei etwa 45.000 Euro.
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