Kameraname mit 5 Buchstaben und L am Anfang – wer jetzt im Kreuzworträtsel Leica einträgt, hat nur das richtige Objektiv erwischt, denn die Wetzlarer hatten bei der Entwicklung des Objektivs der Lumix LX100 ihre Finger im Spiel. Und nicht nur das ist irgendwie fast schon sensationell – zumindest aber anders als alles, was da sonst noch im Bereich der Kompaktkameras unterwegs ist.Und doch könnte auf der Panasonic Lumix LX100 ohne weiteres der Name Leica stehen: Design, Materialien und Verarbeitung sind hervorragend. Und auch die gebotenen Bedienelemente der klassischen Schule könnten glatt an einer Kamera aus Deutschland sitzen, nicht an einer aus Japan. Die LX100 lässt sich nämlich über einen herkömmlichen Blendenring am Objektiv und ein Zeitenwahlrad auf der Schulter der Cam bedienen. Blenden, Zeit und Programmautomatik sowie der manuelle Modus lassen sich dann bestimmen, indem das jeweilige Stellrad auf A gedreht wird – oder eben nicht. Und ein hervorragender, großer elektronischer Sucher mit fast 2,8 Mio. Bildpunkten ist ebenfalls mit von der Partie – Fotografie ganz so, wie sie sein sollte.
Es ist ein guter Trend, dass Kompaktkameras heute ebenfalls mit größeren Sensoren ausgestattet werden. Nach der FZ1000, die einen 1-Zoll-Sensor mit einem langen Zoom beleuchtet, hat Panasonic jetzt den Micro Four Thirds Sensor aus der DSLM-Serie Lumix G genommen und in eine noch kompakte Kamera gesteckt. Der erste Pfiff, den die LX100 mitbringt, steckt im Sensor: Egal, mit welchem Seitenverhältnis man fotografieren möchte, man hat immer die gleiche Auflösung von bis zu 12,8 Megapixeln. Die LX100 nimmt also immer einen Ausschnitt des Sensors, der brutto 16 Mio. Pixel aufnimmt.
Das führt zu Pfiff Nummer zwei: Das extrem lichtstarke Objektiv (F1,7-2,8/24-75 mm, umgerechnet aufs digitale Vollformat) kann etwas kleiner ausfallen als bei einem „echten“ MFT-Gebrauch. Und durch Pfiff No. 3, eine spezielle, neuartige Konstruktion, fällt es noch viel kleiner aus, eben so klein, wie auf den Bildern zu sehen ist. In Sachen Transport ist das kurze, lichstarke Zoom natürlich optimal, in Sachen Bedienung ist es zumindest gewöhnungsbedürftig. Zwischen Blendenring und Formateinstellung liegt nämlich noch ein frei drehbarer Elektronikring. Der kann ISO, Zoom, Fokus und anderes verstellen, und das relativ leichtgängig. Verstellt man also die Blende oder das Format, ist ruckzuck auch die einprogrammierte Option des mittleren Rings verdreht – selbst bei extrem spitzen Fingern. Gerade beim Zoom kann das nerven, denn der Motorzoom ist in Schnappschusssituationen einfach zu langsam. Und wird man hektisch, reagiert er noch langsamer…
Dabei wartet auch er mit einer pfiffigen Idee auf: Im Menü kann er so eingestellt werden, dass der Elektromotor feste Brennweiten stufenweise anfährt. So sind klassische Bildwinkel wie die von 24, 28, 35, und 50 mm am Kleinbild jederzeit zu reproduzieren.Mit dem Bedienrad und mehreren programmierbaren Tasten sowie dem Quick Menu lässt sich die LX100 ohne weiteres bedienen. Der 3 Zoll große Monitor auf der Rückseite zeigt 921.000 Bildpunkt. Ein mitgelieferter Aufsteckblitz ersetzt den integrierten, der dem Sucher weichen musste.
Und allem, was sonst noch in der LX100 lauert: Die kleine Cam kann nämlich filmen wie eine große. 4K-Videos mit 3.840×2.160 Pixeln beherrscht sie als die erste Kompaktkamera überhaupt das Format mit vierfacher Full-HD-Auflösung. Nicht nur damit gleicht sie der Top-DSLM, sondern auch mit der DFD-Fokussierung, mit der Bilder noch fixer gemacht werden können. Für diese Funktionen entwickelte Panasonic einen neuen Quad-Core-Prozessor in der Venus-Engine-Baureihe. Und per W-LAN können die Bilder im Handumdrehen online gestellt werden.
Last but not least – und wie funktioniert das Ganze? Hervorragend. „Nur“ 12,8 Megapixel – der eine oder andere mag da ein Problem sehen – sind eine glänzende Basis für tolle Bilder. Schnelle Reaktionszeiten, ein tolles Objektiv, klassische Fotobedienung – besser kann man kaum fotografieren. Wenn das Talent des Fotografen mitspielt.
Die Panasonic Lumix LX100 kostet 800 Euro.
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